Youtube zählt mit über einer Millarde an Nutzern zu den weltweit größten sozialen Netzwerken und ist daher auch für Unternehmen äußerst interessant. Denn wenn man Youtube als Unternehmen richtig einsetzt und eine klare Strategie verfolgt, kann man das Image stärken, die Kundenbindung optimieren, die Reichweite erhöhen und die Conversions steigern.

Aufbau eines Unternehmenskanals in Youtube in 4 Schritten

1. Marketingziel für Youtube festlegen

Was will man mit dem Youtube Channel erreichen? Image und Bekanntheit steigern? Den Traffic auf einer Website erhöhen oder die Conversions steigern? Sobald das Ziel des Kanals feststeht, kann der Aufbau erfolgen.

2. Youtube Kanal-Konzept erstellen

Das Konzept beinhaltet die Art der Videos, die angesprochene Zielgruppe sowie Techniken um diese mit Video Content zu erreichen. Zudem werden auch Look & Feel der Videos, die Kommunikationsrichtlinien des Unternehmens sowie die Art und Häufigkeit des Postens im Konzept festgelegt.

3. Video Content produzieren und hochladen

Nimm dafür die beste Kamera und filme möglichst authentisch. Für die Nachbearbeitung solltest du ein Schnittprogramm beherrschen, um das Video zu optimieren, unpassende Szenen heraus zu schneiden oder Spezialeffekte einzubauen. Dann verfasse eine aussagekräftige Beschreibung sowie einen Titel für dein Video, versehe das Video mit Tags und baue am Ende des Videos einen Call-to-Action für den Zuschauer ein (zum Beispiel: Jetzt Kanal abonnieren).

4. Video verbreiten und bewerben

Um die Interaktion zu fördern, sollte man als Unternehmen auf Userkommentare antworten. Bedanke dich bei deinen Abonnenten und stärke deine Fangemeinschaft. Um die Reichweite weiter zu erhöhen, kann man außerdem Werbung auf Youtube schalten, Kooperationen eingehen (Influencer Marketing) und weitere Social Media Channels verknüpfen. Auch indem man andere Kanäle abonniert und unter fremden Videos aktiv Kommentare hinterlässt, kann man die Reichweite der eigenen Videos nachhaltig steigern.

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Mit dem Embed-Code kann man Youtube Videos spielend leicht in Websites einbauen. Quelle: Screenshot Youtube

Das Video kann zudem via Embedded Code in eine Website eingebunden werden. Um die Darstellung des Videos anzupassen, können kleine Änderungen im Code vorgenommen werden, wie Größe des Videos, Ein/Ausblenden des Logos (zum Ausblenden einfach den Parameter „&modestbranding=1“ an die URL des Videos anhängen), Ein/Ausschalten von empfohlenen Videos im Anschluss (Deaktivieren lassen sich die Empfehlungen unterhalb des Embed Codes auf der Youtube Video Seite. Dazu zunächst auf „Mehr anzeigen“ klicken und dann den Haken bei „Nach Ende des Videos vorgeschlagene Videos einblenden“ entfernen.) etc.

Werbung in Youtube

Die Partnerumsätze von Youtube sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 50 % gestiegen – bereits das dritte Jahr in Folge in dieser Höhe. Auch Werbung wird auf Youtube also immer wichtiger für Unternehmen, um Reichweite zu generieren. Insbesondere wenn die Watch Time als Kennzahl zur Erfolgsmessung nicht dafür sorgt, dass die eigenen Videos weit oben in den Suchergebnissen gelistet werden. Die Watch Time berechnet sich folgendermaßen: Aufrufe x Engagement = Watch Time. Um die Watch Time zu optimieren, sollten Youtube Analytics genutzt werden, um zu sehen, welche Videos bis zum Ende gesehen und geklickt oder bewertet werden und welche nicht. Mit diesen Erkenntnissen können folgende Videos optimiert werden. Erstellt man die erste Kampagne, so sind folgende Schritte zu beachten:

  • Google AdWords für Videos öffnen
  • Youtube Video auswählen
  • Videoanzeige erstellen
  • Höhe der Ausgaben festlegen
  • Zielgruppe auswählen
  • Werbung schalten
  • Ads in Youtube Analytics beobachten und optimieren

 

Auf Youtube sind mehrere Werbeformate möglich. Neben den bekannten Videoanzeigen und TrueView Ads gibt es auch die Werbeformen Video Masthead, Display und Live-Streaming. Zudem kann meist optional auch noch ein Bannerformat mitgebucht werden, um die Werbewirkung auf der Seite noch weiter zu optimieren. Um alle Formate und ihre Spezifikationen zu sehen, gibt es eine eigene Seite mit den Youtube Display Specifications. YouTube verfügt über eine Reihe an Targeting-Optionen, die den werbenden Unternehmen dabei helfen, die richtigen Kunden zu erreichen. Die Ausrichtung kann nach Alter, Geschlecht, Standort, Interessen etc. erfolgen. So können beispielsweise mit einem Video Ad für schicke Miniröcke nur Frauen in Österreich angesprochen werden, die zwischen 15 und 35 sind und an Mode interessiert sind. So lassen sich Streuverluste minimieren. Best Practice Beispiele für Werbung auf Youtube gibt es übrigens hier.

7 essentielle Tipps für den Erfolg auf Youtube

Tipp 1: Knackiger Titel und Beschreibungstext

Der Titel eines Videos kann über Klicken oder Nicht-Klicken entscheiden. Darum sollte man ihn möglichst kurz und ansprechend formulieren sowie die wichtigsten Keywords einbinden, die zu dem Video passen. Auch im Beschreibungstext sollten alle relevanten Wörter vorkommen und wichtige Informationen sowie evtl. weiterführende Links an die Nutzer weitergeben.

Tipp 2: Ansprechendes Vorschaubild

Lädt man ein Video auf Youtube hoch, so wird ein Vorschaubild im Video angezeigt (640 x 360 Pixel), bevor das Video abgespielt wird. Dieses Vorschaubild kann man selbst bestimmen und sollte man so wählen, dass ein möglichst spannendes Bild zu sehen ist, damit die User versucht sind, zu klicken.

Tipp 3: Channel optimieren & Playlists nutzen

Nutzern können durch das Hochladen von Bildern und Videos ihren Youtube Channel persönlich designen und gestalten. Neben dem Profilbild hat man auch die Möglichkeit ein großes Headerbild zu wählen um den Kanal noch ansprechender zu gestalten. Außerdem kann man einen prominenten Channel-Trailer anlegen und die anderen Social Media Kanäle, in denen man aktiv ist, mit dem Kanal verknüpfen. Im eigenen Channel hat man zudem die Möglichkeit Playlists zu erstellen. Diese können sowohl aus eigenen als auch aus fremden Videos bestehen. So kann man die eigenen Videos beispielsweise thematisch sortieren, damit die Nutzer schneller an das gesuchte Video gelangen.

Tipp 4: Annotationen im Video einblenden

Um die Zuseher während dem Video auf etwas aufmerksam zu machen, können Annotationen kreiert werden, die dann während des Videos eingeblendet werden. Als Annotation eignet sich beispielsweise der Aufruf „Jetzt Kanal abonnieren“ mit Link oder auch Hinweise und Links zu weiteren relevanten Clips oder zu Teil 2 des Videos etc. Am Ende kann man zudem beispielsweise den Link zur eigenen Website oder der Facebookseite des Unternehmens einfügen.

Tipp 5: Kooperationen mit Youtubern und anderen Channels

Um erstmals im Videonetzwerk Fuss zu fassen und Reichweite zu generieren, können Kooperationen eingegangen werden. So kann beispielsweise eine Marke mit bekannten Influencern als Testimonials kooperieren um das Image zu stärken und relevante Nutzer aus der Zielgruppe zu erreichen.

Tipp 6: Interagieren & die Fans belohnen

Die Abonnenten eines Kanals sind meist diejenigen, die auch für die Watch Time verantwortlich sind, daher sollten sie bei Laune gehalten werden. Kommentieren Fans unter dem Video, so sollte man darauf eingehen, indem man ebenfalls mit einem Kommentar antwortet oder wie Y-Titty eine eigene Youtube Reihe macht, die sich dann „Kommentare-Kommentier-Show“ nennt uns reichlich Anklang bei den Nutzern findet. Beliebte Videostars auf Youtube laden ihre treuesten Fans auch regelmäßig zu eigens organisierten Events und Partys ein, um die Bindung zu den Nutzern noch weiter zu stärken.

Tipp 7: Analytics einsetzen

Um noch mehr Reichweite, bessere Platzierungen, eine längere Watch Time und mehr Abonnenten zu generieren, kann man Youtube Analytics nutzen. Damit kann man die vorhandenen Videos analysieren und optimieren. Weitere Tipps zu Youtube gibt es im Youtube Creator Playbook und im Youtube Creator Hub. Und auch Bestenlisten eignen sich gut, um Inspiration zu finden. Für Youtuber ist es außerdem wichtig zu wissen, was ihnen auf der Plattform erlaubt ist und was nicht. Für Schleichwerbung gibt es jetzt einen Leitfaden zur Kennzeichnung von Werbung in Youtube Videos von den Medienanstalten.