Was ist ein barrierefreier Onlineshop und wie mache ich meinen Onlineshop barrierefrei? Wir erklären die wichtigsten To Dos für den Website Trend 2020. Für öffentliche Websites ist die Barrierefreiheit bereits Pflicht, wie es das Web-Zugänglichkeits-Gesetz vorschreibt. Doch viele (kleinere) Onlineshop-Betreiber in Österreich tappen noch im Dunkeln, was die Barrierefreiheit ihrer Website und die Umsetzung dieser betrifft.
Wieso ein barrierefreier Onlineshop?
Generell geht es von normalen Websites immer mehr in Richtung Onlineshop. Immer mehr Anbieter nutzen die Vorteile vom Verkauf über das Netz. Denn die Mieten für eine Website sind ziemlich gering verglichen mit einer Raummiete für ein Geschäftslokal.
Das oberste Ziel von Onlineshops ist es, möglichst viel zu verkaufen. Klarerweise. Darum werden diverse Performance Maßnahmen ergriffen, um die Verkäufe auf der Website zu steigern und mehr relevante Menschen in den Onlineshop zu bringen. Die Onlineshop-Besitzer machen Suchmaschinenoptimierung, sind aktiv in Social Media und erstellen einen regelmäßigen Newsletter für die angemeldeten User. Alles bekannte Maßnahmen.
Was aber viele Seiten noch nicht bedenken, ist ein barrierefreier Onlineshop. Denn ist der Shop nicht barrierefrei, so wird eine wichtige Zielgruppe ausgeschlossen. Beispielsweise Menschen mit Sehschwäche oder anderen Behinderungen, die eine PC-Bedienung mit einer Maus nicht zulassen. Auch Gehörlose und Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie verminderter Bewegungsfähigkeit profitieren von barrierefreien Websites.
Und da es im deutschsprachigen Raum noch nicht viele Onlineshops gibt, die bereits auf die einfache Bedienbarkeit und Barrierefreiheit setzen, kann man hier noch Vorreiter sein und neue Zielgruppen an sich binden. Ein barrierefreier Onlineshop nach W3C Richtlinien sollte aber bald eine Selbstverständlichkeit werden. Ebenso wie die allseits bekannten Must-Haves einer Website.
Wie mache ich meinen Onlineshop barrierefrei?

Keep it simple – ist die Devise für barrierefreie Onlineshops
Barrierefreiheit beginnt beim Design
Beachte bereits beim Design, dass die Website simpel aufgebaut ist. Also, dass Steuerelemente vorhanden sind, das Menü an der gewohnten Stelle eingebaut ist und die Website auf allen Endgeräten einfach bedienbar ist. Eine konsistente Navigation und klare Beschriftungen und Handlungsaufforderungen sollte ein barrierefreier Onlineshop ebenfalls aufweisen.
Vermeide bunte Farben übereinander oder stelle die Möglichkeit bereit, die Farben zu wechseln (Umschalten auf hohe Kontraste). Scheibe Text nicht im Blocksatz und nicht in Bilder, sondern eher auf weiße Flächen, so dass er gut lesbar ist. Und achte darauf, dass die Schriftgrößen veränderbar für den User sind. Bis zu 200% Vergrößerung sollte möglich sein, ohne dass die Funktionalität und der Inhalt der Website eingeschränkt werden. Also ohne, dass der User horizontal scrollen muss, um eine Textzeile zu lesen.
Stelle Textalternativen für Bilder Symbole bereit, dies kannst du in den SEO-Einstellungen als alt-Tag einfügen. Diese Tags sollten möglichst bildbeschreibend sein. Denn das wird den Menschen, die das Bild nicht sehen können, dann vom PC vorgelesen. Dabei werden nur Elemente im alt-Text beschrieben, die für die Verständlichkeit der Seite wichtig sind. Handelt es sich nur um Dekoration, so wird das taggen vernachlässigt. Für Videos müssen Untertitel eingefügt werden, sofern sie zum Verständnis des Videos beitragen.
Alternative Bedienbarkeit der Website
Manche User bedienen den PC ausschließlich mit der Tastatur. Darum muss beim barrierefreien Onlineshop der komplette Inhalt auch einwandfrei nur per Tastatur gesteuert werden können.
Lass dem User ausreichend Zeit in deinem barrierefreien Onlineshop. Also logge ihn nicht automatisch aus, wenn er länger auf einer Seite verharrt oder andere Aufgaben auf der Website erledigen möchte. Inhalte, die sich automatisch bewegen, die blinken oder scrollen, muss der User pausieren können.
Leichte Verständlichkeit für jedermann
Schreibe die Texte so einfach, dass jeder sie verstehen kann. Verzichte also auf viele Fremdwörter, Abkürzungen und Fachbegriffe und achte darauf, das Leseniveau niedrig zu halten. Auch zu beachten ist, dass die Website von Software (wie beispielsweise Google) in andere Sprachen übersetzt werden kann. Schreibe also Text immer als Text und lade Text nie als Bild auf einer Website hoch.
Passiert dem User beispielsweise bei der Formular-Eingabe ein Fehler, so muss dieser Fehler dem User einfach beschrieben werden. Zudem muss er die Möglichkeit erhalten, die Eingabe erneut vorzunehmen. Dafür werden bestimmte Felder und Regeln verwendet. So dass das Fehlersystem schon während der Eingabe prüft, ob es sich z. B. um eine gültige E-Mail Adresse oder Telefonnummer handelt.
Die barrierefreie Website kann man sich auch zertifizieren lassen. Das Web Accessibility Certificate Austria (WACA) bescheinigt die Barrierefreiheit nach außen für mehr Transparenz.