Durch stetig zunehmende Konkurrenz im Web gewinnt die User Experience immer mehr an Bedeutung. Insbesondere weil man die Conversion Rate durch User Experience (UX) Optimierung deutlich erhöhen kann. Wie die UX Trends aussehen und wie man so die Conversion Rate optimieren kann, wird nachfolgend erklärt. Aber zuerst werden die Begriffe klar abgesteckt.
Unterschiede zwischen UI, UX und Usability
UI (User Interface)
Das User Interface beschreibt die gestalterische und technische Bereitstellung von Inhalten im Web, also die Weboberfläche, mit der sich der Nutzer auseinandersetzt. Es hat sowohl eine grafische als auch eine technische Komponente. Das Graphical User Interface besteht aus der grafischen Benutzeroberfläche, die der User per Maus und Tastatur steuert. Das Web User Interface bezeichnet die technische Schnittstelle, die es erlaubt Webinhalte zu generieren und darzustellen.
UX (User Experience)
UX fasst sämtliche Erfahrungen, Emotionen und Verhaltensweisen von Usern mit einem Unternehmen, einer Website, einem Produkt, einer Software etc. zusammen und ist daher äußerst subjektiv. Die individuellen Erfahrungen, Erwartungen und Wahrnehmungen der Nutzer verändern sich mit der Zeit und sind dynamisch zu betrachten. UX wird im Deutschen auch oft als „Anwendererlebnis“ übersetzt und meint die Interaktion des Nutzers mit einem (Web)inhalt.
BEISPIEL: Ich suche im Online Shop für Schuhe neue rosa Sandalen. Ich kann leider nicht nach Farben sortieren, weshalb ich mich durch das gesamte Sortiment klicken muss. Als ich endlich Schuhe gefunden habe, packe ich sie direkt in den Warenkorb. Im Zahlungsvorgang stelle ich jedoch fest, dass ich nur per Kreditkarte zahlen kann. Leider habe ich keine Kreditkarte und verlasse den Shop wieder.
FAZIT: Meine persönliche UX in diesem Shop war nicht gut, denn schließlich habe ich zwar nach langem Suchen das gefunden, was ich gesucht habe, konnte den Bestellvorgang jedoch aufgrund fehlender Zahlungsmodalitäten nicht abschließen und bin etwas frustriert. Hier kann das Unternehmen ansetzen und die UX Schritt für Schritt optimieren.
Der Youtuber Christian Vasile erklärt den Unterschied zwischen UI und UX in einem Video anhand einer Ketchup-Flasche sehr anschaulich:
Usability (Benutzerfreundlichkeit)
Usability bezeichnet – wie schon der Name vermuten lässt – die Benutzerfreundlichkeit einer Website. Damit ist gemeint, wie gut sich der Nutzer auf der Website zurechtfindet, wie ansprechend die Website gestaltet ist und wie schnell der Nutzer an sein Ziel kommt. Je besser die Usability einer Website ist, desto schneller kommen die Nutzer zum Ziel (z.B. Klick auf den Kaufen-Button) und desto lieber verweilen sie auf der Seite. Merkmale der Usability sind Softwarequalität, Antwortzeit, Robustheit der Seite etc.
UX Trends um Conversion Rates zu erhöhen
Welche Design Trends werden im nächsten Jahr vorherrschen und welche Trends bringen nicht nur ein ästethisches Aussehen, sondern haben auch das Potenzial die Conversion Rate zu erhöhen?
Responsive Design
Mittlerweile unerlässlich ist das responsive Design von Webinhalten. Es ist nicht nur für die User Experience, sondern auch für Suchmaschinen und SEO essentiell, dass hier keine Barrieren bestehen. Am besten eignet sich ein responsives Design von Websites, das sich an das jeweilige Endgerät des Users anpasst. Sollte in der mobilen Version stark reduziert werden, kann auch eine eigene mobile Seite angelegt werden. Aufgrund von SEO ist allerdings die responsive Variante zu empfehlen. Wichtig ist, dass der User die Seite uneingeschränkt und schnell nutzen kann – egal ob er die Website mit seinem PC, seinem Smartphone oder seinem Tablet besucht.
Bilder und Videos
(Bewegt-)Bilder bringen immer noch die meiste Interaktion – der neueste Schrei sind minimale Bewegtbilder in Social Media, die sogenannten Cinemagraphs. Aber auch große Fullsize-Bilder und –Videos kommen gut bei den Usern an. Videos bieten vor allem den Vorteil, dass sie dem Unternehmen Persönlichkeit verleihen. So können beispielsweise Testimonials in den Videos über die Marke sprechen, es können Produktvideos kreiert werden, die dem User das Produkt noch besser näher bringen oder Willkommensvideos können den Nutzer auf der Seite begrüßen.
Zielgruppenführung
Auch beliebt sind Splitscreen-Grafiken zur Zielgruppen Unterteilung, die dazu dienen, den Nutzer möglichst früh auf die geeignete Landingpage für ihn und seine Bedürfnisse zu leiten. Große Onlineshops unterscheiden beispielsweise gleich auf der Startseite zwischen Männer-, Frauen- und ggf. auch Kinderkleidung oder zwischen Kleidung und Schmuck. So gelangt der User früh auf die von ihm gewünschten Inhalte und konvertiert eher.
Reduktion
Ein weiterer Trend ist die Reduktion. Dies gilt sowohl für Inhalte als auch für das Menü und das Design einer Website. Der User soll gleich seine Möglichkeiten wahrnehmen und so schnell wie möglich in die gewünschte Richtung konvertieren. Dazu einfach das Menü auf die wichtigsten Punkte einschränken, den Rest über Submenüpunkte lösen. Auch was das Design angeht: Klar und einfach soll es sein, damit sich der User bestmöglich zurechtfindet.
Call-to-Action Gestaltung
Call-to-Actions sollten auf Websites immer stark hervorgehen, dies geht durch Komplementärfarben, spezielle Designs und natürlich auch durch die Größe und Platzierung des CTA-Buttons. Um die Conversion Rate auf einer Seite zu erhöhen, kann man den CTA auch sticky platzieren, d.h. wenn der User scrollt, scrollt der CTA mit. Oft werden auch Navigationen sticky programmiert, denn so muss der User nicht immer wieder nach oben zurückscrollen, wenn er auf einen anderen Menüpunkt klicken will. Zudem ist die Navigation immer im Sichtfeld des Users.

Personalisierte Websites sprechen den User und seine Bedürfnisse individuell an, wodurch er länger auf der Seite verweilt und eher konvertiert.
Personalisierung
Ein weiterer Trend, der immer weiter voranschreitet, ist die Personalisierung von Inhalten. Die oben genannten Split-Screens sind bereits Teil von Personalisierung, denn so wird gleich auf der ersten Seite zwischen Grundbedürfnissen unterschieden und die Nutzer in die richtige Richtung gelenkt. Sofern Nutzerdaten bekannt sind, kann man diese für die Personalisierung heranziehen. Userdaten können über Analysetools wie Google Analytics erhoben werden und natürlich durch das Unternehmen selbst, wie z.B. ein Login-Bereich auf der Website, Übergabe von Nutzerparametern via E-Mail Marketing oder durch die Speicherung von Cookies.
Die Webinhalte können dann nach Alter, Geschlecht, Interessen etc. differenziert und personalisiert werden. Der Nutzer kann mit Namen auf der Seite begrüßt werden und es können ihm nur die Inhalte angezeigt werden, die ihn aufgrund von vorherigen Erfahrungen höchstwahrscheinlich interessieren. Regionale Unterscheidbarkeit kann auch viele Vorteile bringen sowie die Differenzierung von Inhalten nach Device (Beispiel: Apple User geben im Durchschnitt mehr Geld aus, also kann der Preis nur für iPhone Nutzer angehoben werden). Auch eine Unterscheidung nach Referrer, also Verweis, macht Sinn. Denn weiß man, dass der User von Facebook kommt, kann man ihm Sharing-Optionen bieten oder einen Facebook Like Button integrieren etc.