Welche Kreativitätstechniken gibt es?

Es gibt viele Kreativitätstechniken, die auf unterschiedliche Art und Weise wirken. Daher ist es wichtig, die Technik auszuwählen, die am besten zu dem spezifischen Problem oder Projekt passt. Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, die man für die Förderung der Kreativität verwenden kann. Einige davon sind:

1. Brainstorming:

Brainstorming ist eine kreative Methode, bei der eine Gruppe von Personen zusammenkommt, um gemeinsam Ideen zu generieren und Lösungen für ein bestimmtes Problem zu finden. Die Methode basiert auf dem Prinzip, dass viele Köpfe besser sind als einer. Das Ziel von Brainstorming ist es, so viele Ideen und Konzepte wie möglich zu sammeln, ohne dass sie zu diesem Zeitpunkt bewertet werden. Alle Teilnehmer sind daher dazu aufgefordert, ihre Vorschläge und Gedanken frei und ohne Angst vor Kritik zu äußern.

Brainstorming Kreativitätstechniken umfassen folgende Schritte:

  1. Definition des Problems oder der Herausforderung
  2. Zusammenstellung einer Gruppe von Teilnehmern
  3. Generierung von Ideen durch freies Denken und freies Sprechen
  4. Sammlung und Aufzeichnung der Ideen
  5. Bewertung und Auswahl der besten Ideen

Es ist zudem wichtig, dass beim Brainstorming eine offene und unterstützende Atmosphäre herrscht. Jeder Teilnehmer sollte darum das Recht haben, seine Meinung zu äußern. Weiters sollte man immer alle Ideen gleichmäßig berücksichtigen. Brainstorming ist ein nützliches Instrument für die Lösung komplexer Probleme. Die Technik findet in vielen Bereichen, wie z.B. in Unternehmen, Schulen, Regierungen und gemeinnützigen Organisationen, Anwendung.

2. Mind-Mapping:

Mind-Mapping ist eine Technik, die man verwenden kann, um Gedanken, Ideen und Informationen in einer visuellen Art und Weise darzustellen. Die Technik hilft dabei, komplexe Themen und Probleme zu verstehen, zu organisieren und zu lösen. Mind-Mapping verwendet man oft, um Projekte zu planen, Gedanken zu ordnen und zu speichern. Aber auch, um bessere Entscheidungen zu treffen oder um bestehende Prozesse zu optimieren.

Das Konzept von Mind-Mapping besteht darin, eine Hauptidee oder ein zentrales Thema in der Mitte einer Seite zu platzieren und dann Verbindungen zu unterstützenden Ideen, Unterthemen, Beispielen und Details zu zeichnen. Diese Verbindungen kann man anschließend in Form von Linien, Pfeilen oder Brücken darstellen. Die resultierende Darstellung ist ähnlich wie ein Baumdiagramm oder ein Netzwerk. Bei Mind-Mapping ist es darum auch wichtig, dass man Farben, Bilder und Symbole verwendet, um die Informationen zu veranschaulichen und zu verstärken. Es ist zudem auch möglich, Schlagworte, Überschriften und Notizen hinzuzufügen, um die Informationen besser zu organisieren und zu speichern.

Die Methode kann man entweder auf Papier oder auch digital, z.B. mit speziellen Mind-Mapping-Software-Tools anwenden. Es ist eine flexible Methode, die sich für eine Vielzahl von Zwecken eignet, einschließlich Projektmanagement, Wissensmanagement, Studium und persönliche Entwicklung. In der Zusammenfassung kann man sagen, dass Mind-Mapping eine leistungsstarke Methode ist, die dabei hilft, Gedanken, Ideen und Informationen effektiv zu organisieren, zu visualisieren und zu verarbeiten.

3. SCAMPER:

SCAMPER ist eine Technik zur Überarbeitung und Umgestaltung bestehender Produkte oder Konzepte. Hierbei werden Fragen gestellt, um die bestehende Idee aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Diese Fragen können helfen, neue und innovative Lösungen zu entwickeln. Der Begriff SCAMPER steht für „Substitute, Combine, Adapt, Modify/Magnify, Put to another use, Eliminate, Rearrange, Reverse/Reread, and Eliminate and Replace.“ Das sind die Schritte, um die SCAMPER-Methode anzuwenden:

  • Substitute: Überlege, welche Teile des Produkts oder Konzepts man durch andere Materialien, Technologien oder Prozesse ersetzen kann.
  • Combine: Denk darüber nach, wie man das Produkt oder Konzept mit anderen Produkten oder Konzepten kombinieren kann, um neue Ideen zu generieren.
  • Adapt: Überlege, wie das Produkt oder Konzept für einen neuen Zweck angepasst werden kann.
  • Modify/Magnify: Stell dir vor, wie bestimmte Merkmale des Produkts oder Konzepts verändert oder verstärkt werden können.
  • Put to another use: Überlege, wie das Produkt oder Konzept für einen anderen Zweck verwendet werden kann.
  • Eliminate: Denk darüber nach, welche Teile des Produkts oder Konzepts man entfernen kann um etwas Neues zu schaffen.
  • Rearrange: Erwäge eine Umordnung des Produkts oder Konzepts, um etwas zu verändern.

SCAMPER ist eine sehr flexible Methode, die sich für eine Vielzahl von Produkten und Konzepten eignet und eine breite Palette an Ideen und Lösungen generieren kann. Es ist außerdem wichtig zu beachten, dass nicht alle Schritte für jedes Produkt oder Konzept anwendbar sein müssen und dass es wichtig ist, die Schritte in einer kreativen und offenen Art und Weise zu interpretieren.

4. Reverse Brainstorming:

Reverse Brainstorming ist eine Methode, bei der man die Problemlösung auf eine andere Art und Weise angeht. Im Gegensatz zu traditionellem Brainstorming, bei dem die Teilnehmer versuchen, Lösungen für ein bestehendes Problem zu finden, geht es bei Reverse Brainstorming darum, ein Problem zu definieren, indem man es von einem anderen Winkel aus betrachtet.

Die Reverse Brainstorming Kreativitätstechniken bestehen aus den folgenden Schritten:

  • Definition des Problems: Ein bestehendes Problem identifizieren und beschreiben.
  • Überlegungen zur Vermeidung des Problems: Die Teilnehmer denken über Möglichkeiten nach, wie man das Problem vermeiden kann.
  • Gedanken zur Umkehrung des Problems: Die Teilnehmer überlegen sich, wie man das Problem umkehren kann, um es zu lösen.
  • Überlegungen zur Verwandlung des Problems: Die Teilnehmer denken über Möglichkeiten nach, das Problem in eine Chance umzuwandeln.
  • Generierung von Ideen: Die Teilnehmer generieren Ideen, um das umgekehrte oder umgewandelte Problem zu lösen.

Das Ziel von Reverse Brainstorming ist es, neue und innovative Lösungen für Probleme zu finden, indem man das Problem aus einer anderen Perspektive betrachtet. Es fördert auch die Kreativität und den kritischen Denkprozess und hilft, Lösungen zu finden, die sonst nicht in Betracht gezogen worden wären. Reverse Brainstorming eignet sich daher besonders für komplexe Probleme, bei denen die herkömmlichen Ansätze nicht zufriedenstellend sind. Die Technik findet in vielen Bereichen wie zum Beispiel in Unternehmen, Regierungen, Bildungseinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen Anwendung.

5. Random Input:

Random Input ist eine Technik, bei man zufällige Wörter oder Bilder verwendet, um neue Ideen zu generieren und sich Inspiration dafür zu holen. Hierbei kann man beispielsweise ein Wort ziehen, das man dann als Ausgangspunkt für die Ideengenerierung verwendet. Diese Technik kann helfen, den kreativen Prozess anzuregen, indem sie den Teilnehmern hilft, sich von ihren üblichen Denkmustern zu lösen. Random Input funktioniert indem man eine Liste von Wörtern, Zahlen, Bildern oder anderen Arten von Input erstellt und dann aus dieser Liste per Zufall auswählt, um neue Ideen und Perspektiven zu entwickeln.

So kannst du die Technik Random Input im Detail anwenden:

  1. Erstelle eine Liste von Input-Elementen: Das können Wörter, Zahlen, Bilder, Gegenstände oder andere Arten von Input sein, die für das Projekt relevant sind.
  2. Verwende ein Zufallsgenerator-Tool: Dies kann ein Zufalls-Zahlengenerator, ein Würfel oder eine andere Methode sein, um aus der Liste zufällig Input-Elemente auszuwählen.
  3. Verbinde die ausgewählten Elemente: Überlege, wie man die ausgewählten Elemente miteinander verbinden kann, um neue Ideen und Perspektiven zu generieren.
  4. Überdenke und reflektiere: Überprüfe deine Ideen und überdenke sie, um zu sehen, ob sie umsetzbar sind und ob es weitere Schritte gibt, die du unternehmen kannst, um sie zu verbessern oder zu verfeinern.

Random Input kann besonders hilfreich sein, wenn du in einer Kreativ-Krise steckst und ganz neue Ideen benötigst.

6. Rollenspiel / Role-Playing:

Role-Playing ist eine Kreativitätstechnik, bei der Personen die Rolle einer anderen Person, einer Figur oder einer Organisation übernehmen, um neue Perspektiven und Lösungsansätze zu gewinnen. Diese Technik kann in einer Gruppe oder einzeln durchgeführt werden. Bei Role-Playing geht es darum, eine bestimmte Perspektive einzunehmen und sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen, um die Herausforderungen und Probleme aus einer anderen Sichtweise zu betrachten. Dies kann helfen, neue Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln, die man sonst vielleicht nicht berücksichtigt hätte.

Ein Beispiel für die Anwendung von Rollenspielen ist, wenn ein Unternehmen ein neues Produkt entwickeln möchte. Die Mitarbeiter könnten die Rolle von potenziellen Kunden übernehmen und sich überlegen, welche Bedürfnisse und Wünsche diese haben. Dies kann helfen, die Produktentwicklung so auszurichten, dass sie besser auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt ist.

Insgesamt ist Role-Playing eine flexible Technik, die in vielen verschiedenen Kontexten eingesetzt werden kann, um neue Perspektiven und Lösungsansätze zu finden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es manchmal schwierig sein kann, sich in die Perspektive einer anderen Person zu versetzen und dass es darauf ankommt, die Technik sinnvoll und respektvoll einzusetzen.
Synectics ist eine kreative Problem-Lösungs-Technik, die auf der Idee beruht, dass kreative Lösungen am besten dann entstehen, wenn man ein Problem aus einer ungewöhnlichen Perspektive betrachtet. Die Methode setzt auf Metaphern, Analogien und Assoziationen, um neue Perspektiven auf ein Problem zu eröffnen.

7. Synectics

Synectics wurde in den 1950er Jahren von William J.J. Gordon entwickelt und setzt auf einen interdisziplinären Ansatz, indem es Techniken aus Kunst, Wissenschaft, Philosophie und Psychologie kombiniert. Die Technik ist in sechs Schritte unterteilt:

  1. Problemdefinition: Kläre das Problem, das du lösen willst, und formuliere es dann so präzise wie möglich.
  2. Verstehen und Akzeptieren: Versetze dich in das Problem hinein und verstehe es von verschiedenen Perspektiven aus.
  3. Sammeln und Organisieren von Informationen: Sammle Informationen und Daten, die für das Problem relevant sind.
  4. Assoziieren: Verbinde das Problem mit anderen Konzepten, Gegenständen oder Ereignissen, um neue Perspektiven zu eröffnen.
  5. Ideenentwicklung: Entwickle neue Ideen aufgrund der Assoziationen und Perspektiven, die du gewonnen hast.
  6. Konkretisierung: Überprüfe und verfeinere deine Ideen, um sicherzustellen, dass sie auch umsetzbar sind.

Synectics wird in einer Gruppe durchgeführt und kann in einer Vielzahl von Bereichen angewendet werden, einschließlich Kunst, Design, Wissenschaft, Technologie, Bildung und Business. Die Technik kann dabei helfen, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden, indem es den Teilnehmern ermöglicht, ihre Denkmuster zu brechen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Wo werden Kreativitätstechniken eingesetzt?

Kreativitätstechniken werden in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt, um innovative Lösungen und Ideen zu generieren. Hier sind einige Bereiche, in denen sie häufig Anwendung finden:

  1. Unternehmen: Man kann die verschiedenen Techniken anwenden, um Probleme in Unternehmen zu lösen, neue Geschäftskonzepte zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen.
  2. Marketing und Werbung: Kreativitätstechniken sind hilfreich, um beispielsweise neue und innovative Marketingkampagnen für Social Media zu entwickeln. Auch für die Planung von Print-Projekten sowie Guerilla Marketing Ideen kannst du dich an den Techniken bedienen.
  3. Kunst und Design: Du kannst die Techniken verwenden, um neue und einzigartige Kunstwerke oder Designs zu entwickeln.
  4. Technologie: Kreativitätstechniken können verwendet werden, um neue Technologien und Produkte zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.
  5. Bildung: Kreativitätstechniken können in Schulen und Hochschulen verwendet werden, um Schüler und Studenten zu inspirieren und zu motivieren, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln.

Und Kreativitätstechniken können natürlich auch noch in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden, um Probleme zu lösen, neue Ideen zu generieren und innovative Lösungen zu entwickeln.