Viele Unternehmen und Agenturen stehen bei der Planung einer digitalen Kampagne immer wieder vor einer Frage: Google Ads vs. Facebook Ads – wo werbe ich effizienter, erreiche meine Zielgruppe besser und wie sind die Preis/Leistungsverhältnisse? Welche Vor- und Nachteile bieten die beiden Ad Networks und wo liegen die Unterschiede?

Sowohl bei Facebook Ads als auch bei Google Display Ads erwischt man den Nutzer kalt. Also anders als bei Google Search Ads, bei denen man Nutzer anspricht, die bereits aktiv nach einem bestimmten Thema oder Produkt suchen.

Beide Plattformen verfügen über ein Ad Network, das bedeutet viele Apps und Websites haben Google oder Facebook Ads eingebunden. Facebook nutzt sein eigenes Audience Network und Google nutzt ebenfalls sein eigenes Display Network.

In beiden Netzwerken sind zudem eine Vielzahl an unterschiedlichen Advertising-Formaten möglich sowie auch eine Eingrenzung der Zielgruppe bzw. der Placements der Anzeigen.

 

Das unschlagbare Targeting von Facebook

Was das Targetingmöglichkeiten betrifft, ist Facebook ungeschlagen auf Platz 1 bei der Frage Google Ads vs. Facebook Ads. Denn nirgends geben die Nutzer bereitwillig so viele intime Details über sich preis, wie im blauen Netzwerk. Darunter fallen neben demografischen Merkmalen auch Dinge wie Beziehungsstatus, Alter der Kinder, Verhalten auf Facebook, Besuche von Websites usw.

Durch das Like-Verhalten und die Angabe der Verwandten sowie von Lebensereignissen oder durch die Zusage zu Facebook-Veranstaltungen können den jeweiligen Nutzerprofilen auch noch diverse Interessen zugeordnet werden.

So können beispielsweise Ads für Menschen geschaltet werden, deren Freunde innerhalb der letzten 3 Monate ins Ausland gezogen sind. Aber auch für Eltern, deren 3-5 jährige Kinder in den nächsten 4 Wochen Geburtstag haben. Oder beispielsweise für 25-30 jährige Männer, die sich in den letzten 3 Wochen verlobt haben und vieles mehr. Die Möglichkeiten sind hier geradezu grenzenlos.

 

Google Ads vs. Facebook Ads im Überblick

 

google facebook

Reichweite

Über 3,5 Milliarden Suchanfragen pro Monat. 2 Millionen Display Network Sites und über 650.000 Apps. Erreicht 90% aller Internetnutzer. (Quelle: expandedramblings) Rund 2,3 Milliarden aktive monatliche Facebook-Nutzer weltweit und 1 Milliarde monatlich aktive Instagram-Nutzer weltweit. 1 Billion Menschen sehen ein Audience Network Ad jeden Monat, 32% der Top 500 Free Apps in Google Play (in der USA) monetarisieren sich mit Facebook Audience Network. (Quelle: Facebook)

Planung

Planung über Google Ads inkl. Werbezeitplaner, Vorplanen, Budget & Timing, Anzeigengruppen und Ads. Aussteuerung im Google Display Network (DGN) Planung über Business Manager inkl. Werbezeitplaner, Vorplanen, Budget & Timing, Anzeigengruppen und Ads. Ausspielung auf Facebook, Instagram + Facebook Audience Network.

Formate

Ob HTML5 Banner, Video Ads, statische Banner oder GIFs: Bei Google können viele verschiedene Advertisingformate genutzt werden. Ebenfalls viele Formate möglich von statischen Ads über Slideshows über Karussell Ads bis hin zu Video Ads.

Targeting

Zusätzlich zur demografischen Zielgruppenauswahl kann bei den Google Ads auch eine Aussteuerung nach bestimmten Themen, Keywords oder Placements erfolgen. Nirgends gibt es ein so genaues Targeting wie auf Facebook. Man kann die Zielgruppe nicht nur nach demografischen Merkmalen eingrenzen, sondern auch nach Branchen, Berufen, Interessen, Likes uvm.

Verpixelung

Zum Conversion Tracking kann ein Google Pixel auf der Website eingebunden werden, um die Aktivitäten möglichst genau zu messen. Zum Conversion Tracking kann ein Facebook Pixel auf der Website eingebunden werden, um die Aktivitäten möglichst genau zu messen.

Remarketing

Damit Websitebesucher nochmal erreicht werden können, kann man Retargetinglisten nutzen und Remarketing Ads ausspielen. Bei Facebook können ebenfalls Remarketinglisten eingebunden werden und die Kampagnen können über das Facebook Audience Network ausgespielt werden.

Responsive Display Ads

Um responsive Display Ads zu schalten, ladet der Nutzer die verschiedenen Assets (Bilder, Anzeigentitel, Logos, Videos und Text) im Netzwerk hoch und Google generiert dann automatische Display Anzeigen. Auch bei Facebook besteht die Möglichkeit für ein Ad mehrere Bilder hochzuladen sowie A/B Tests auszuführen, bei denen die Texte, Links, Buttons oder Bilder variieren.

Dynamisches Remarketing

Um dynamische Remarketing Ads auszuspielen, so dass den Nutzern kürzlich angesehene Produkte wieder im Web präsentiert werden, muss das Google Ads Konto mit dem Google Merchant Center-Konto verbunden werden. Zudem müssen Feeds zu den Produkten oder Dienstleistungen erstellt und eingebunden werden mit Attributen wie IDs, Bildern, Preise etc. Anhand der Infos aus dem Feed kann dann Google die responsiven Anzeigen automatisch erstellen und ausspielen. Auch bei Facebook ist dynamisches Remarketing möglich. Dazu muss der Produktkatalog im Facebook Business Manager hochgeladen werden. Dieser muss, wie bei Google, alle wichtigen Infos zu den jeweiligen Produkten enthalten, so dass Facebook automatisch Ads ausspielen kann. Verwendet man eines der Content-Management Systeme Shopify, Magento oder BigCommerce, so lassen sich diese Listenvon Facebook sogar automatisiert erstellen.

 

 

Fazit

Was ist abschließend zum Thema Google Ads vs. Facebook Ads zu sagen? Je nachdem, was man erreichen will und was das Thema der Kampagne sein soll, haben beide Netzwerke ihre Vorteile. Der größte Unterschied besteht in den Targetingoptionen. Bei Facebook kann man eine Vielzahl an Interessen eingeben sowie bestehende Verbindungen zwischen Freunden und Verwandten nutzen und den Bezug zu den Veranstaltungen herstellen. Bei Google kann man dafür Placement Themen auswählen und sich aussuchen, bei welchen Keywords oder auf welchen Websites und Apps die Display Ads erscheinen sollen. Wenn es das Budget zulässt, ist immer die Anwendung von beiden Netzwerken ratsam, um möglichst alle potenziellen Kunden über verschiedene Wege zu erreichen.